Hintergrund der .hk Preiserhöhung

Vor einigen Wochen mussten wir den Preis für .hk Domains nahezu verdoppeln und haben dies mit einer Preiserhöhung bei der Vergabestelle begründet. Für interessierte Kunden möchten wir nun den Hintergrund dazu erläutern.

Als Domainregistrar haben wir mit einer Vielzahl an Domainvergabestellen zu tun, jeweils mit unterschiedlichen technischen Systemen, Konditionen, Währungen und vertraglichen Verpflichtungen. Unser eigener Anspruch gegenüber unseren Kunden ist es, die Komplexität dahinter zu verbergen, technische Abläufe zu automatisieren und dazu noch äußerst günstige, stabile Preise zu bieten.

Im Fall von .hk-Domains mussten wir uns mit der Vergabestelle (HKDNR) von Anfang an vertraglich verpflichten, mindestens 100 neue Domains pro Jahr zu registrieren oder wir hätten niemals deren automatisierbare Schnittstellen nutzen dürfen. (Die manuelle Registrierung und Verlängerung von Domains hätte einen erheblichen Verwaltungsaufwand mit sich gebracht, den wir auf den Preis hätten umlegen müssen.) Wir haben uns – in der Hoffnung, dass wir diese Zahl von Neuregistrierungen wenn nicht im ersten, dann zumindest in einem der Folgejahre erreichen werden – auf diesen Vertrag eingelassen und .hk Domains entsprechend günstig angeboten. In den ersten Jahren hat die Vergabestelle diese Bedingung im Vertrag auch nicht weiter verfolgt.

Vor einigen Wochen jedoch ermahnte sie uns zur Einhaltung und setze eine Frist zur Erfüllung der Richtlinie. Konsequenz bei Nichteinhaltung: Wir könnten sämtliche bestehenden .hk Domains nicht mehr zentral für unsere Kunden verwalten und verlängern, sondern jeder Kunde müsste das selbst tun (mit Kreditkarte bezahlen) oder auf einer englischsprachigen Webseite die Zugangsdaten anfordern und an uns weiterleiten. Keine wirkliche Option also für unseren bereits beachtlichen Domainbestand. Aber wohlgemerkt: Vertraglich relevant ist nicht die Zahl der bestehenden Registrierungen und damit Verlängerungen, sondern ausschließlich die Anzahl der jährlichen Neuregistrierungen. Auch eine Sonderaktion hätte das Registriervolumen kaum erhöht, denn bei einem Preis von über 30 Euro pro Jahr registriert niemand Domains zum Spaß.

Wir haben uns daher bei anderen Domainregistraren umgesehen und für einen Moment sogar in Betracht gezogen mit einem Drittanbieter zu kooperieren anstatt direkt mit der Vergabestelle zusammenzuarbeiten. Das Ergebnis war leider ernüchternd: Alle Anbieter kochen nur mit Wasser, d.h. haben offenbar die gleichen Probleme mit dem Erreichen der Mindestneuregistrierungen und legen dies auf den Domainpreis um; bieten nach außen hin zwar neutrale Schnittstellen an, arbeiten intern aber unter den gleichen Voraussetzungen wie wir. Eine Massenverschiebung unserer bestehenden .hk Domains zu einem anderen Anbieter wäre technisch daher gar nicht möglich gewesen.

Der einzig plausible Weg war daher für uns die Flucht nach vorn, d.h. der Anforderung durch Registrierung von Dummy-Domains zu genügen. Diese sinnlos-Registrierungen (die 100 Neuregistrierungen müssen wir jedes Jahr auf’s Neue erreichen) waren wir leider gezwungen auf den Domainpreis umzulegen. Wir waren jedoch sehr erstaunt und glücklich festzustellen, dass wir uns selbst damit im Preisvergleich unter den seriösen Anbietern auf webhostlist.de noch mit wenigen Euro Unterschied pro Jahr an dritter Stelle befinden.

Und: Sollten wir die 100 .hk Neuregistrierungen pro Jahr in absehbarer Zeit ohne Dummy-Domains erreichen, so werden wir den Preis natürlich wieder senken. Versprochen!