SSL und TLS werden im Internet zum Verschlüsseln des Datenverkehrs zwischen Clients und Servern verwendet. Es findet unter anderem Verwendung bei dem verbreiteten HTTPS-Protokoll, aber auch beispielsweise bei der Kommunikation zwischen E-Mail-Servern. Bei SSL handelt es sich ursprünglich um einen Standard von Netscape, während TLS seit 1999 der offizielle Nachfolger ist und von der IETF – dem Standardorgan des Internets – spezifiziert wird.
Da uns die Sicherheit der von unseren Kunden genutzten Dienste sehr am Herzen liegt, hatten unsere Server stets sehr ausgefeilte TLS-Konfigurationen, die maximale Sicherheit mit praktikabler Kompatibilität balancierten. Deshalb war auch SSL in der Version 3 (die letzte Version vor TLS aus dem Jahr 1996!) aktiviert, da es keine handfesten Gründen dagegen gab.
Da sich nun jedoch die Gerüchte mehren (hier oder hier), dass Microsoft in dieser Woche kritische Probleme mit SSL 3 veröffentlichen will, nehmen wir es zum Anlass und deaktivieren es auf allen unseren Systemen.
Das bedeutet, dass ab sofort nur noch Verschlüsselung mit TLS 1.0 (aus dem Jahr 1999!) und neuer möglich ist.
In der Praxis bedeutet dies, dass Internet Explorer 6 unter Windows XP nicht mehr auf HTTPS-Seiten auf unseren Servern zugreifen kann.
Es ist jedoch weiterhin möglich unter Windows XP mit Internet Explorer 8, Firefox oder Chrome diese Seiten abzurufen. Wir denken daher nicht, dass ernsthafte Einschränkung bei der Nutzung unserer Webserver zu erwarten sind. Ebenfalls aktualisiert wurden die Konfigurationen unserer E-Mail-Server.
Update vom 15.10.2014: Mittlerweile wurde die Schwachstelle von Google (statt wie anfangs vermutet Microsoft) veröffentlicht: sie wurde POODLE getauft und ist ein naher Verwandter des älteren BEAST-Angriffs. Das bedeutet, es benötigt einen aktiven Angreifer und ist somit nicht mit Shellshock oder gar Heartbleed vergleichbar. Wir sehen uns in der Maßnahme, SSL 3 abzuschalten bestätigt. Es sind keine weiteren Maßnahmen notwendig.
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